Aktuelles
Zugegeben, mit dem Lesen des Koalitionsvertrages bin ich noch nicht weit gekommen, was mir also noch erhebliche Zeit abverlangen wird. Allerdings wird schon jetzt erkennbar, dass getroffene Vereinbarungen sehr auslegungsfähig zu sein scheinen. Möglicherweise lässt sich ein fortwährender Konflikt zwischen den zuletzt doch sehr unterschiedlichen Koalitionspartnern und – vor allem – ihren Positionen kaum vermeiden. Dies ist auch ein Kennzeichen von Politik, nämlich die Austragung von Konflikten und eine damit zusammenhängende Detail-Problematik. Wenn dies nicht bei allen Vorhaben zu einer erheblichen Belastung und Lähmung des Regierungsgeschäftes wird, dann sollten wir alle unseren Blick auf diese öffentlichen Debatten möglicherweise etwas ändern. Werden wir damit doch in Kenntnis gesetzt, worüber im Einzelfall zurecht gestritten wird.
Wenn wir uns die Eltern des 2-jährigen Kindes aus Aschaffenburg oder den getöteten 51- jährigen Mann und dessen Angehörige betrachten würden, wenn wir ihr Leid und eine vermutlich nie endende Trauer verspüren könnten, dann wüssten wir, dass auch Hass- oder gar Rachegefühle entstehen können und dürfen. Aber: wir sind nicht diese Nächsten, sondern spüren eher Trauer über die Tat und Hilflosigkeit hinsichtlich eines Verlustes von Menschlichkeit bei dem Täter.